

verwoben & verflochten
Die Wissenschaft fängt an zu erkennen, was in der Natur seit Anbeginn funktioniert: nebst Konkurrenz vor allem die Kooperation zwischen den Lebewesen – egal ob Pflanzen oder Tiere, riesengroß oder winzig klein – alles steht miteinander in Beziehung. Wie ist dieses Wissen in unserer modernen Welt zu nutzen?

Nachwasser
bin ich, wenn ich in größtmöglicher Einsamkeit
tanze oder lese, noch allein?
bin ich nicht Musik, Wort geworden
Was ein Gedicht sein kann? Alles.
Frieda Paris‘ Debüt "Nachwasser" ist durchlässig, tiefschichtig, auffächernd.

Weltalltage
Was heißt es, nicht zu funktionieren, in einer Welt, in der alles funktionieren muss?
Mit Wärme, Wucht und Witz erzählt Paula Fürstenberg in »Weltalltage« von einer besonderen Freundschaft und deren Zerreißprobe, vom Körper und wie wir mit ihm umgehen; von der Kraft der Worte und davon, wo Empathie beginnt – und wo sie enden muss.

Woher kommt der Hass in der Hässlichkeit?
Moshtari Hilal untersucht die Rolle von Hässlichkeit in unserer Gesellschaft und was Hässlichkeit mit Hass zu tun hat.
Warum fürchten wir uns vor dem Hässlichen? Poetisch und berührend, intim und hochpolitisch erzählt Moshtari Hilal von uns allen, wenn sie von den Normen erzählt, mit denen wir uns traktieren.

Goiserer Bäume – Goiserer Wälder
Eine forstkundliche Wanderung durch die waldreiche Naturlandschaft von Bad Goisern.
Der Förster Siegfried Gamsjäger hat einen Statusbericht über die Waldsituation in diesem Jahrzehnt im Raum Bad Goisern verfasst. Er umreißt verschiedene Themenbereiche wie die Beschreibung der vorherrschenden Bäume, die Funktionen des Waldes im Allgemeinen und die Nutzung der Wälder in und rund um Bad Goisern.

Gewaltig, weiblich, stark
Zwei Schriftstellerinnen. Die eine schrieb im 18. Jahrhundert als irische Adlige ein gälisches Klagelied, das CAOINEADH, in dem sie die Ermordung ihres Mannes beweint und letztlich von seinem Blut trinkt, um im Tod eins mit ihm zu werden. Die andere schreibt das aktuelle Buch und erzählt autofiktional von ihrer Beziehung zu dieser Dichterin, die schon seit Jahrhunderten tot ist und ihr im Alltag als junge Mutter zwischen Stillen, Windeln, Haushalt und To-Do-Listen Trost spendet.

Trockene Böden – nur ein Problem des Klimawandels?
Wenn wir uns Böden an unterschiedlichen Standorten anschauen, dann erkennen wir:
Monokulturböden sind oft schon jetzt im Frühsommer steinhart, trocken und weisen tiefe Risse auf. Ein Gartenrasen, der zu kurz gemäht wurde, ist gelblich verfärbt, hingegen Rasen der länger stehen darf ist grün. Gehen wir beispielsweise in einen Buchenwald und graben uns durch die abgefallenen Blätter, dann finden wir lockere und feuchte Erde vor.

Eine natur(un)heilkundliche Schauergeschichte: EMPUSION
Das Setting von Olga Tokarczuks neuem Roman erinnert mehr als ein bisschen an Thomas Manns Zauberberg (eines meiner Lieblingsbücher als Teenager) und der Deutschlandfunk bezeichnete den Roman auch noch als “Feministischen Anti-Zauberberg”: da musste ich natürlich sofort anfangen zu lesen und wurde nicht enttäuscht. Die Atmosphäre zieht einen sofort in ihren Bann - ein wahrhaftes Lesevergügen :)

Ich bin nicht da
Lize Spits Roman „Ich bin nicht da“ handelt von einer Liebe im Ausnahmezustand. Schonungslos wird hier von Schmerz und Scham erzählt, die eine psychische Krankheit auslösen, auch von Wut und Hilflosigkeit den Betroffenen gegenüber, gerade und vor allem, wenn man ihnen so nahe ist wie in einer Liebesbeziehung.
Einiges ist schwer zu ertragen an dieser Geschichte, Lize Spit lässt keine Körperflüssigkeit aus und fängt auch verstörende Szenen präzise ein. Aber genau das macht die literarische Kraft des Romans aus. Als Leserin wird man in ein Drama hineingezogen, an dem niemand schuld ist, aber dessen zerstörerische Kraft vor nichts Halt macht.

Jenseits der Blattränder
Der Untertitel „eine Annäherung an Pflanzen“ gibt schon Einblick in die Sensibilität der Erkundung und Beschreibung unserer Mitlebenden auf dieser Erde. Wunderwerke sind sie, geheimnisvoll, überraschend und wahrlich erstaunlich ist ihre Art zu Sein. Eine Reihe von Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen aus unterschiedlichen Disziplinen teilen mit uns Ihre neuesten Erkenntnisse und Erfahrungen gepaart mit Respekt und merklicher Leidenschaft für Ihre erforschten Pflanzen und deren Lebensräume.

Mutters Stimmbruch
Welche Formen der Autonomie und Wildheit kann das Älterwerden eröffnen? Welche neuen Körperlichkeiten setzt es frei? Katharina Mevissen schreibt über eine unberechenbare Transformation.
Die Handlung:
Mutter ist eine irrwitzige Figur unbestimmten Alters in einem großen, leeren Haus mit Garten. Ihr bricht die Stimme, ihr gebricht es an allem. Erst ein Zahn-, dann ein Ortswechsel sind nötig, damit sie wieder Boden gewinnt und sich einrichten kann in ihrem Leben.

Unter freiem Himmel
“Kaum war ich draußen, war alles einfacher. Dort gab es keine Zweifel, dort fühlte ich mich nicht komisch. Das Meer, in dem ich badete, und der Wind, mit dem ich segelte, ließen mich begreifen, dass da etwas war, das ich niemals beherrschen konnte, ich konnte mich ihm nur anpassen.”
Markus Torgeby erzählt beeindruckend und inspirierend von seinem Leben in und mit der Natur und zeigt uns, dass ein einfaches Leben möglich ist.

Der Andere
Detailreich und spannend beschreibt der Musiker Pippo Pollina die grundverschiedenen, vermeintlich unabhängigen Lebensrealitäten zweier Männer. Mit viel sprachlichem Feingefühl baut er in Fragmenten, jeweils aus der Sicht des Protagonisten, eine Brücke zwischen diesen zwei Biographien auf. Die Erzählung berührt mit Beschreibungen von Freundschaft, Familie, Liebe und Verpflichtungen.

Die Geschichte der Welt in Büchern
Das Buch ist eine der schönsten Erfindungen der Menschheit. Bücher lassen Worte durch Zeit und Raum reisen und sorgen dafür, dass Ideen und Geschichten Generationen überdauern. Irene Vallejo nimmt uns mit auf eine abenteuerliche Reise durch die faszinierende Geschichte des Buches, von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reiches. Dabei treffen wir auf rebellische Nonnen, gewiefte Buchhändler, unermüdliche Geschichtenerzählerinnen und andere Menschen, die sich der Welt der Bücher verschrieben haben.

Wir gehören dazu!
Aus Ihrer eigenen Geschichte heraus entdeckt Lucy F. Jones die wohltuende, beruhigende, tröstende und aufbauend-aktivierende Kraft der Natur auf die Psyche. Bestärkt durch ihren Weg fängt die Journalistin an nach Studien zu suchen, die ihr eigenes Erlebtes wissenschaftlich dokumentieren – und sie wird fündig!
Falls es noch irgendjemanden gibt der an der heilenden Kraft der Natur zweifelt, dem lege ich wärmstens dieses Buch ans Herz.

Eine lange Straße lang
Dieses Buch von Frank Viva begeistert mich mit seinen virtuosen Grafiken.
Zwischen schlichten Farben und auffallenden Illustrationen folgen wir dem unermüdlichen Sportler bergauf und bergab eine lange Straße lang – und das immer wieder von vorn.

Über jeder Seite flimmert die Liebe zum Leben
Mein Herzensbuch „Geflochtenes Süßgras“ bietet mir Einblicke in die reichhaltige Welt von Robin Wall Kimmerer. Mich berührt Ihr offener Blick auf die Welt – ihr ganz persönlicher Zugang zu universellen Themen. Sie beschreibt als Biologin überraschende Details unterschiedlicher Wirkmechanismen in der Pflanzenwelt und bereichert so mein Verständnis von Zusammenhängen in der Natur. Als Nachfahrin der Potawatomi American Natives setzt sie sich mit der vormals gelebten Kultur auseinander und lässt mich so an deren beseelten Welt teilhaben.
Ohne die drängenden gesellschaftlichen Fragen direkt anzusprechen wird doch eine solche Auseinandersetzung in mir angeregt.

Der Fallmeister
Von vielen wird er endlich für den größten Gegenwartsautor deutscher Sprache gehalten - eine Entdeckung und Offenbarung! Christoph Ransmayr erzählt in seinem Roman »Der Fallmeister« virtuos und mit großer Sinnlichkeit von menschlicher Schuld und Vergebung.
Die Handlung:
Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der »Der Fallmeister« , ein in den Uferdörfern geachteter Schleusenwärter, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als er ein Jahr nach der Katastrophe verschwindet, beginnt sein Sohn zu zweifeln:

Gesammelte Werke
Ich liebe dicke Bücher und dieses hier hat mich magisch in seinen Bann gezogen. Es geht um Freundschaft, Liebe - auch die Liebe zur Literatur, ums Älterwerden … Und manche Passagen in diesem schwedischen Roman haben mich direkt zurück ins Ischl der 80er Jahren gebeamt.
Die Handlung:
Der Göteborger Verleger Martin Berg steckt in einer Krise: Die Verlagsgeschäfte stocken, Martins Frau Cecilia ist Jahre zuvor spurlos aus seinem Leben verschwunden, sein großes Romanprojekt liegt unvollendet in der Schublade …