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Mein Prinz, ich bin das Ghetto

LESUNG

Beginn: 20h
Abendkasse: EUR 15,-

Über den Autor:

Dinçer Güçyeter, geboren 1979 in Nettetal ist ein deutscher Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger. Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. 2017 erschien Aus Glut geschnitzt, und 2021 Mein Prinz, ich bin das Ghetto. 2022 wurde Güçyeter mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt in Nettetal.



Dinçer Güçyeter

Unser Deutschlandmärchen

Unser Deutschlandmärchen ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.


GEDICHTE

“ich reiße hinter Türen ohne Schlösser die alte Tapete ab,
das Notizbuch der Zeit“

Was der Lyriker Dinçer Güçyeter in seinem Gedichtband „Aus Glut geschnitzt“ bildstark und sprachgewaltig begann, findet in der neuen Sammlung seine radikale Fortschreibung. Radikal, weil die neuen Gedichte noch tiefer nach den Wurzeln seiner Herkunft graben, noch gründlicher das Geflecht familiärer Bindungen ausleuchten, die Herausforderungen des Aufbruchs ins Neue, ins Ungewisse, den manchmal tödlichen Clash gesellschaftlich tradierter Vorstellungen mit anderen Lebensweisen. Ob die Texte ihren geografischen Ort in einem anatolischen Dorf oder in der Prostituierten-Szene Istanbuls haben, in einem kindlichen Fantasiereich oder in der niederrheinischen Provinz, der Gedichtband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ verwebt sie zu einer die Vielfalt der menschlichen Existenz umspannenden Welt.


GEDICHTE

sei Schnitt, sei Schlitz, sei Wunde / heile dich mit eigenen Liedern / in der Röte des Morgenlichts –

die neuen Gedichte von Dincer Gücyeter erfüllen diesen Anspruch, den der in Deutschland geborene Lyriker mit anatolischen Wurzeln in seinen Texten und an seine Texte stellt, in jeder Zeile.

Ganz gleich, ob er sich der Heimat seiner Eltern erinnert, der sprachlosen Ankunft in einem neuen Land, ob er im Leid der Mutter die Chronik der Geschichte einer Arbeitsmigrantin evoziert, sich mit dem schweren Schatten des Vaters auseinandersetzt, Eros, aber auch sexuelle und politische Gewalt thematisiert, seine Gedichte, bildstark, mal zart, mal grob, doch immer sprachgewaltig Tradiertes mit der heutigen Lebenswelt verbindend, lassen das Sehnen der Liebenden, den Schmerz der Hoffnung, Trauer, Wut und Einsamkeit geradezu physisch mitempfinden. Und zugleich sind sie poetische Dokumente des Miteinanders, der Leidenschaft und der Lebenslust.

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